"Die wichtigsten Dinge des Lebens spielen sich zwischen Anfang und Ende des Verdauungskanals ab."

(Paracelsus, 1493-1541)

Die Bedeutung der Darmgesundheit hat einen hohen Stellenwert bei der ganzheitlichen Therapie von vielfältigen Gesundheitsstörungen. Unser Verdauungssystems beginnt in der Mundhöhle und endet im Enddarm. Gesundheitsstörungen können auf vielen Ebenen entstehen, z.B. durch Störungen des Zahn-/Kieferapparates (auch Bissstörungen), durch vegetative/nervale Reizung (Reizleitung über den N. trigeminus bzw. N.vagus mit direkter Verbindung zum zentralen Nervensystem), Störungen der Peristaltik und Motilität, der Sekretion und Zusammensetzung der Verdauungssäfte, der enzymatischen Abläufe (auch durch Medikamente), Durchblutungsstörungen oder durch autoimmune Prozesse. All diese Vorgänge betreffen die geweblichen oder zellulären Organfunktionen. Daneben ist der gesamte Verdauungstrakt von Milliarden von Mikroben besiedelt, die vielfältige Aufgaben wahrnehmen.

Mikrobiom des Darms

Unser individuelles Mikrobiom besteht aus mindestens 300 bis 500 verschiedenen Bakterienstämmen und hat ein Gewicht von ca. 2kg. Jede Körperhöhle/Oberfläche unseres Körpers mit Kontakt zur Umwelt wird durch die dichte Besiedlung mit diesen Mikroorganismen sowohl vor eindringenden Krankheitserregern geschützt als auch z.T. durch die Produktion von bestimmten Nährstoffen auf zellulärer Ebene ernährt. Das Mikrobiom unseres Darms ist vergleichbar mit einem individuellen Fingerabdruck. Zu den wichtigen Funktionen des Darmmikrobioms gehören neben der Synthese von speziellen Nährstoffen für die Darmschleimhautzellen, der Synthese von bestimmten Vitaminen und Neurotransmittern und der Anregung der Bildung einer schützenden Schleimschicht auch die immunologische Abwehr von Krankheitserregern durch Trainingseffekte auf unser Immunsystem sowie durch die s.g. Kolonisationsresistenz.